Altersbeschwerden
Elf Methoden,
die Katze länger jung zu erhalten

Kommt es Ihnen vor, als wäre es erst gestern gewesen, daß Ihre Katze
noch ein kleines Kätzchen war, das versucht hat, Sonnenstrahlen ein-
zufangen?
Genaugenommen ist das auch noch nicht so lange her. Natürlich gibt
es immer wieder Katzen, die bis zu zwanzig Jahre alt werden, die Regel
ist das jedoch nicht.
Manche Katzen werden glücklich und zufrieden alt, während andere
im Alter unter diversen Beschwerden zu leiden haben, von relativ
harmlosen Wehwehchen bis hin zu Krebs.
Auch wenn Sie die Zeit nicht zurückdrehen können, gibt es doch eini-
ges, das Sie tun können, um Ihrer Katze ein langes und relativ be-
schwerdefreies Leben zu ermöglichen.

 Wann muß die Katze zum Tierarzt?

Ältere Katzen können unter diversen Beschwerden leiden, von denen
einige harmlos, andere aber lebensbedrohlich sein können. Beim Auf-
treten der folgenden Symptome sollten Sie Ihre Katze zum Tierarzt
bringen:

* Wenn Sie einen Knoten fühlen. Jede ungewöhnliche Veränderung der
Haut kann ein Anzeichen von Krebs sein. Achten Sie besonders auf
Veränderungen im Maul, weil Tumore dort besonders gefährlich sind.
Andere Warnzeichen sind ein übler Geruch oder ungewöhnliche Ab-
sonderungen oder Blutungen.
* Kurzatmigkeit. Sie kann ein Anzeichen für Herzbeschwerden sein.
* Appetitlosigkeit. Sie tritt nicht nur bei Nierenversagen auf, sondern
auch bei anderen schweren Erkran~ungen.
* Gewichtsverlust. Wenn Ihre Katze plötzlich dünner wird, müssen Sie
den Tierarzt herausfinden lassen, woran es liegt.
* Gesteigerter Durst. Wenn die Katze plötzlich mehr trinkt und häufiger
uriniert, kann sie nierenkrank sein oder unter Diabetes leiden.


Regelmäßige Kontrollen. Wenn Ihre Katze ins mittlere Alter gekom-
men ist - also mit etwa acht bis zehn Jahren -, sollten Sie sie minde-
stens einmal im Jahr vom Tierarzt durchchecken lassen.
Wenn Sie mit Ihrer Katze zum erstenmal zum Check-Up kommen,
wird der Tierarzt sie vermutlich besonders umfassend untersuchen, da-
mit Sie einen Überblick darüber bekommen, wie es ihr geht, wenn sie
gesund ist. Wenn sie dann älter wird, können Sie eventuelle Verände-
rungen mit den ermittelten Werten vergleichen.
Bitten Sie Ihren Tierarzt ruhig auch, den Blutdruck Ihrer Katze zu mes-
sen. Ein zu hoher Bludruck kann auf eine Überfunktion der Schilddrü-
se hindeuten. Unbehandelt kann er außerdem einen Schlaganfall aus-
lösen - es zahlt sich also aus, ihn im Auge zu behalten.
Sorgen Sie für Bewegung. Die tägliche Bewegung hält Ihre Katze
schlank und beweglich und hilft, Altersbeschwerden wie Arthritis oder
Verdauungsprobleme zu vermeiden. Wir empfehlen, mindestens zwei-
mal täglich etwa zwanzig Minuten mit der Katze zu spielen, wobei
nach oben natürlich keine Grenzen gesetzt sind.
Gewichtskontrolle. Das Hauptproblem unserer Haustiere ist Überge-
wicht. Fettleihigkeit kann bei Katzen Diabetes auslösen. Oft ist diese
Krankheit aber schon unter Kontrolle zu bekommen, wenn das Tier
seine überflüssigen Pfunde verliert.
Ob Ihre Katze zu dick ist, spüren Sie am besten beim ausgiebigen Strei-
cheln; an den Körperseiten sollten die Rippen zu fühlen und, von oben
betrachtet, eine deutliche Taille erkennbar sein. Wenn dies nicht mög-
lich ist, hat sie vermutlich Übergewicht.
Füttern Sie faserreich. Ein Futter mit erhöhten Fasergehalt ist zur Ge-
wichtsreduzierung hervorragend gegeignet. Das faserreiche Futter
wirkt zudem einer Verstopfung entgegen und fördert die Verdauung,

 Gesundes Futter - gesunde Katze

Die Untersuchungen sind zwar noch nicht abgeschlossen, doch Wissen-
schaftler vermuten schon jetzt, daß eine eiweiß- und phosphorarme
Ernährung dazu beiträgt, das Fortschreiten eines Nierenleidens hinaus-
zuzögern. Nierenversagen ist die dritthäufigste Todesursache unserer
Haustiere.
Die Nieren sind für den Eiweißstoffwechsel zuständig, und weniger
Eiweiß im Futter bedeutet weniger Arbeit für die Nieren.
Fragen Sie Ihren Tierarzt, ob eine eiweißarme Diät für Ihre Katze sinnvoll
was der alten Katze ermöglicht, die Nährstoffe aus dem Futter besser zu
verwerten.
Tierärzte empfehlen den Wechsel zu Fertigfutter speziell für überge-
wichtige oder alte Katzen. Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt ein ent-
sprechendes Produkt empfehlen. Wenn Sie das Futter wechseln wol-
len, geben Sie Ihrer Katze Zeit, sich an den neuen Geschmack zu ge-
wöhnen. Mischen Sie zunächst etwa ein Drittel des neuen Futters
unter das gewohnte. Fügen Sie jeden Tag etwas mehr neues Futter hin-
zu. Nehmen Sie sich für den Futterwechsel mindestens zwei Wochen
Zeit - am besten sogar noch länger.
Überstürzen Sie nichts. Eine ausgewogene Ernährung ist für alle Kat-
zen wichtig, aber stellen Sie nicht abrupt die Ernährung um, wenn Ihre
Katze schlank und gesund ist. Nicht alle alten Katzen haben Überge-
wicht. Eine gesunde alte Katze darf ruhig ihr gewohntes Katzenfutter
fressen.
Werten Sie das Dosenfutter auf. Tierärzte, die nach der ganzheitli-
chen Methode arbeiten, empfehlen, dem Katzenfutter etwas Gemüse
zuzugeben. Frisches Gemüse stärkt das Immunsystem und verhindert
viele der Krankheiten, unter denen alte Katzen oft leiden. Katzen sind
jedoch wählerisch. Wenn sie das Gemüse verschmähen, können Sie
versuchen, ihnen Sprossen ins Futter zu mischen.
Steigen Sie auf gesunde Häppchen um. Seiner Katze ein paar kleine
"Häppchen" zwischendurch zuzustecken, scheint ein wichtiger Be-
standteil der Beziehung zwischen Katze und Mensch zu sein. Doch
wenn Ihre Katze schon älter oder übergewichtig ist, kann dieser Lie-
besbeweis tödlich für sie enden. Versuchen Sie es statt der gewohnten
Leckerbissen doch einmal mit einer Vitamintablette für Katzen. Die Ta-
bletten sind kalorienarm und schmecken den meisten Katzen sehr gut.
Im Zoofachhandel finden Sie eine große Auswahl. Fragen Sie Ihren
Tierarzt, welches Produkt er empfiehlt.
Schützen Sie das Herz. Beim Menschen haben Untersuchungen erge-
ben, daß die tägliche Einnahme der Vitamine C und E vor Herzkrank-
heiten schützt. Eine mögliche Dosierung sind 500 mg Vitamin C und
50 Einheiten Vitamin E pro Tag. Fragen Sie Ihren Tierarzt nach der
richtigen Dosis für Ihre Katze.
Am einfachsten lassen sich diese Vitamine in flüssiger oder Pulverform
verfüttern. Wenn die Katze sich weigert, sie mit dem Futter zu fressen,
verrühren Sie das Präparat mit etwas Olivenöl und streichen es ihr auf
die Pfote. Sie wird es ablecken.
Für frisches Wasser sorgen. Viele ältere Katzen trinken nicht mehr ge-
nug und sind von Austrocknung bedroht. Es ist deshalb nicht verkehrt,
mehrere Wassernäpfe im Haus aufzustellen. Das ist besonders wichtig,
wenn die Katze sich nicht mehr so gut bewegen kann wie in ihren be-
sten Jahren.
Messen Sie das Wasser morgens und abends ab, damit Sie sicher sein
können, daß Ihre Katze trinkt.
Passen Sie gut auf sie auf. Viele Katzen werden im Alter schwerhörig
und erleiden deshalb leichter Unfälle. Lassen Sie sie also vorsichtshal-
ber nicht mehr unbeaufsichtigt draußen herumstreunen.
Erklären Sie es Ihren Kindern. Viele alte Katzen sind leicht reizbar.
Die Kinder müssen lernen, wann die Katze ihre Ruhe braucht, und re-
spektieren, daß ihr Spielgefährte nicht immer für sie da ist.


 Erleichterung durch Nadelstiche

Altersbeschwerden tun doppelt weh: zum einen Ihrer Katze und zum
anderen Ihnen selbst, weil Sie nichts dagegen tun können und mit ihr
leiden müssen.
Es gibt zwar Medikamente, die zum Beispiel bei Arthritis die Schmerzen
lindern, doch sie sind nicht ohne Nebenwirkungen und zur dauernden
Anwendung nicht geeignet. Manche Tierärzte gehen heute andere
Wege. Die Akupunktur kann der Jungbrunnen für ältere Tiere sein. Die-
se alte chinesische Heilmethode - bei der Nadeln in Nervenzentren
dicht unter der Haut gestochen werden - hilft vor allem bei schmerz-
haften Knochen- und Gelenkerkrankungen.
Auch wenn die Akupunktur solche chronischen Erkrankungen nicht hei-
len kann, lindert sie doch zumindest für eine Weile die Schmerzen. Sie
ermöglicht es dem Tier, sich ein wenig besser zu bewegen.